Die Erzählcafé-Aktion

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Film "among us women" und Erzählcafé in Berlin im Februar 2023

Film "among us women" und Erzählcafé am 29.01.23 in Bern

Der Saal war kurz nach Mittag gut gefüllt und die Vorstellung des Films begann. Anschliessend wurden die Experten des Tages vorgestellt: Anna Rossing, Historikerin mit Schwerpunkt auf der Medikalisierung von Geburten in der Schweiz, Laura Widmer, Hebamme und Teil von Mambrella - einem mobilen Hebammenzentrum für Frauen auf der Flucht und Corinne Bächtold, die für Women's Hope, eine Hebammen-NGO, arbeitet.

Das Publikum konnte sich in der Zwischenzeit am äthiopischen Buffet bedienen und sich dann an die Tische setzen, die für sie interessant waren. Es gab grob drei Tischthemen:

1) Interkulturelle Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich
2) Medikalisierung von Geburten in der Schweiz
3) Produktion des Films - Interkulturelle Zusammenarbeit in der Filmproduktion.

Neben den „organisierten“ Erzählcafé Tischen verwandelte sich der gesamte Raum wie von alleine in ein Erzählcafé: Überall wurde angeregt diskutiert, über berührende Momente im Film, wie auch über solche im eigenen Leben. Von der Medikalisierung der Geburten über die Geburt des eigenen Kindes zogen sich die Gespräche und es ergaben sich offene und ehrliche Diskussionen über Schwangerschaft, Geburt und das Frausein.

Quotes:

Als kämpferische Verfechterin der Hausgeburt, um den von Männern dominierten Entbindungsstationen zu entkommen, war es rührend zu sehen, wie die Geburt in einem Krankenhaus für andere Frauen ein Fortschritt ist. Dennoch hatte ich Bedenken, dass dadurch viel traditionelles Hebammenwissen verloren gehen könnte. Eine spannende, anregende Veranstaltung, die den Dialog zwischen den Kulturen und Generationen fördert.“ Frau am Screening

Der Film zeigt, wie ich das Gesundheitssystem in weiten Teilen Afrikas erlebt habe. Im Gegensatz zu meiner Arbeit als Gynäkologin in Tansania und Gabun hatte ich das Gefühl, mittendrin zu sein und den Frauen sehr nahe zu sein. Ich wurde sehr geachtet und respektiert, aber es blieb immer eine unüberwindbare Distanz zwischen mir als "weißem Arzt" und der lokalen Bevölkerung. Der Film zeigt realistisch, mit welch geringen Mitteln Leben gerettet werden können. Ich denke, der Film ist eine gute Einführung für Kollegen, bevor sie ins Ausland gehen. Der Film hat in mir wieder den Wunsch" geweckt, mich für einen Einsatz in Afrika zu melden. " Gynäkologin in Bern

"Wir fanden den Film wahnsinnig berührend und auch die Fragen beim Abendessen sehr anregend. Denn in der schwedischen Kultur (und Generation) ist es nicht unbedingt selbstverständlich, über die eigene Geburt nachzudenken oder das Gespräch in der Familie zu suchen. Das fanden wir sehr wertvoll.“ Familie aus Schweden bei der Veranstaltung in Bern