
Erzählcafé Leipzig, 14.11.2015
Zitate vom Erzählcafé in Leipzig am 14.11.:
„Es tut so gut, wenn es Räume für Erfahrungsaustausch zwischen Schwangeren, Eltern, Doch-Nicht-Eltern etc. gibt!“
Für eine bessere Geburtskultur:
- Warum wird in dieser Zeit nur von Dramen und Sensationen erzählt?
- ZEIT für uns Gebärende!
- Bitte nicht der Technik mehr vertrauen als der Frau
- Anerkennung des Risikos einer Geburt – kein Anspruch auf Gesundheit – Kontrollwahn minimieren
- Wunsch, die Wahl zu haben, bis SSW 42+0 außerhalb der Klinik zu gebären
- Die Hebamme sollte lernen, sich auf die Gebärende mit ihren Vorstellungen einzustellen.
- Ängste der Gebärenden erkennen, ernst nehmen, fachliche Einschätzung erklären...alle brauchen Ermutigung
- Unterstützung durch den Mann sollte erhalten bleiben und gestärkt werden (Elternzeit)
- Wahlmöglichkeiten unter der Geburt => Bewegungsfreiheit!
- 1:1-Betreuung vor, während und nach der Geburt
- Zur Geburt Intimsphäre wahren
- Zustimmung zu Interventionen
- Hebammenbetreuung nach der Geburt
- Geburt in der Zukunft: mehr Begleitung, Einfühlungsvermögen
- Ideal => Hebammenkreißsäle oder Beleghebammen mit Ärzten im Hintergrung => „in dem Moment, wo der Arzt da ist, wird eingegriffen“
- Geduld ist heute weniger geworden
- Heute mehr Angst vor Risiken =>Dadurch eher ein Kaiserschnitt gemacht
- Heute gibt es Druck, der die Frauen davon abhält, überhaupt schwanger zu werden
- „Wir sind hier ein privilegierter Kreis“
- Information der schwangeren Frau ist wichtig!
- Wunsch nach Zeit und besserer Betreuung
- Erhaltenswürdig: in Deutschland ist man im Vergleich zu anderen Ländern medizinisch und finanziell sehr gut abgesichert/geschützt durch das Mutterschutzgesetz.
Erfahrungswissen für Schwangere:
- Sich bewusst machen: wie weit begebe ich mich in die Hände von anderen, wie weit übernehme ich selbst Verantwortung
- Es ist gut, auf die Geburt gut vorbereitet zu werden
- Es gibt auch ein Zuviel an Aufklärung und Wissen
- Austausch mit Erfahrenen suchen – Situations- und Empfindungsgenossinnen
- Macht und Hilflosigkeit thematisieren
- Frauen brauchen eine Frau/Hebamme/Mama, der sie vertrauen
- Alle Frauen wollen in ihren Bedürfnissen wahrgenommen werden – Frauen dürfen ihre Erlebnisse nicht werten und sich gegeneinander ausspielen lassen.
- Nachgespräche mit Hebammen – Austausch, wie und was gut oder nicht so gut war, bringt alle weiter
- Kostbare Hühnersuppe für Kraft und gute Stimmung
- Die erste Nacht braucht man für sich
- Es passt nicht jede Hebamme zu jeder Frau
Erfahrungen und Geburt zu DDR-Zeiten:
- Zu DDR-ZEITEN waren keine freiberuflichen Hebammen verfügbar
- Nachgespräche auch in Klinik mit den jeweiligen Hebammen => kleine Stationen und gute Kooperation, war zu DDR-Zeiten besser im Austausch
- In der DDR wurde man nach einem Vorstillen gut für's Stillen bezahlt! (25 Mark im Monat)
- In der DDR gab es öfters Alleingeburten, die meist komplikationslos verliefen, weil es u.a. kein Telefon gab, um Hilfe zu holen
- Früher Krippenbesuch ist in DDR nicht so oft vorgekommen wie gedacht
- Der Hebammenwechsel war wie ein Abbruch der Geburt und ging durch den ganzen Körper
- Schlimm war, dass das Baby schrie und nur alle 4 Stunden gebracht wurde
- Gewalt unter der Geburt erlebt => froh, nach Zangengeburt keine Schäden zu haben
- Beziehungsaufbau zum Kind erst später genossen => vorher kein Thema