Erzählcafé Hannover, 22.11.2015
Erzählcafé ‚Der Start ins Leben‘ in Hannover am 22.11.:
An insgesamt drei Tischen mit den Schwerpunkten Kaiserschnitt, Generationswandel, Hebammen und Gynäkologie wurde intensiv diskutiert und sich ausgetauscht. Dreimal konnten die Gäste den Tisch wechseln, was alle als spannendes Konzept empfanden. Mit großem Interesse hörten die Frauen u.a. den Bericht einer Hebamme aus den Niederlanden, die von der Unterschieden zu Deutschland erzählte. In den Niederlanden ist die Geburt von Anfang bis Ende in einer Hand. Durch die verschiedenen Ärzte und Hebammen vor und während der Geburt fühlen sich die Frauen in Deutschland oft verunsichert. Hinzukommen die vielen Untersuchungen im Mutterpass und die Angebote der Pränataldiagnostik, sie tragen zur weiteren Verunsicherung der Frauen bei.
Gefordert wurde:
- Die Aufwertung der Hebammenbetreuung
- Längerfristige Begleitung und Stärkung der Frauen
- Positive Berichterstattung von Geburten in den Medien
- Schwangerschaft und Geburt weniger pathologisieren
- Informationspflicht der Gynäkologin zur Hebammenbetreuung vor und nach der Geburt
- Selbstbestimmung der Frauen muss gestärkt werden. Dogmen sollte es nicht geben, d.h. keine vermeintlichen „Wahrheiten“.
- Mehr Zeit bei Klinikgeburt (heute betreut eine Hebamme mehrere Gebärende / früher kam die Hebamme rechtzeitig zu einer Hausgeburt)
- Bessere Beratung und Aufklärung (zu früh Kaiserschnitt)
- Orientierung nicht nur am wirtschaftlichen Gewinn
- 1:1 Betreuung von Anfang bis Ende – Hebamme muss Hauptperson bleiben
- Nachsorge muss besser werden
Kritisch gesehen wurde u.a.:
- Zeitprobleme in der Klinik. Die Ernüchterungskultur in der Klinik
- Kaiserschnittrate ist unnatürlich hoch
- „Wieder guter Hoffnung“ sein dürfen -> Gute Vorbilder schaffen.
- Frauen sind oft verängstigt, werden oft fremdbestimmt -> Intuition stärken
- Selbstbewusstsein stärken -> Jede Frau kann gebären