Erzählcafé Calw-Althengstett, 12.10.2015
Hier einige Zitate vom Erzählcafé ‚Der Start ins Leben‘ in Calw-Althengstett:
In jeder Frauengruppe ergab sich eine ganz eigene Dynamik und es kamen verschiedene Themen auf den Tisch. Eine Besucherin fasst zusammen, wie sie den Nachmittag empfunden hat: „Es war wirklich spannend, den Geschichten zu lauschen, die Zeit ging unheimlich schnell vorbei, bei dem interessanten Thema.“
- Eine Zeitzeugin der 50er Jahre berichtet: „Ich bin zum Arzt gegangen, ich war schwanger und das wars.“
- Sowohl am 60er- als auch am 70er-Jahre-Tisch bedauern Mütter, dass sie ihre Kinder nur zum Stillen gebracht bekamen. Weit entfernt vom heute üblichen Rooming-in, brach es Frauen das Herz ihr Kind nur hinter einer „Scheibe“ zu bestaunen. „Ich durfte nicht zu meinem Kind, obwohl ich das Bedürfnis hatte.“
- In den 80er Jahren setzte die Wiegeprobe Mütter unter Druck, sie verließen sich beim Stillen nicht auf ihr Bauchgefühl, sondern auf die Waage. Die Väter hielten Einzug in die Kreissäle und der Ultraschall wurde immer genauer.
- Dass das gesellschaftliche Umfeld stark beeinflusst, wie es um Geburt und „Kinderkriegen“ steht, darüber sprachen die Gäste am 90er-Jahre-Tisch. Auch alte Weisheiten wie diese: „Irgendwie kam das Kind rein und irgendwie komm`s auch wieder raus.“, fanden auf den Tischdecken ihren Platz.
- Zuviel Wissen kann beim Gebären auch störend wirken, das Wichtigste ist eine vertrauensvolle Umgebung und, dass die Mutter sich wohlfühlt. (2000-2010)
- Am Heute-Tisch beschäftigte uns die Frage, wie die Wahlfreiheit angesichts des starken Hebammenmangels, der Haftpflichtproblematik und den fragwürdigen Vorhaben des GKVs bezüglich des errechneten Geburtstermins überhaupt noch gewährleistet sein kann.