Birthstory:
Birthstory of Hope: 3 Kinder, 3 Geburten
Birthstories - Geburtsgeschichten
Geburtsgeschichten sind so vielfältig und spannend, wie das Leben selbst. Als Erfahrungspool für Eltern, zum Nachlesen für Forschende und als innovative Fortbildung von Fachpersonen sammeln wir Eure "Birthstories". Dazu gehört auch, was an den vielen Cafétischen quer durch Europa erzählt wurde .
Zum Nachlesen und Weiterdenken
Birthstory of Hope: 3 Kinder, 3 Geburten
Als ich mit Franz, meinem ersten Kind, hochschwanger war, waren mein Mann und ich auf einer Sommerakademie in Witten. Am letzten Abend gab es ein Fest. Wir hatten getanzt und gingen spät ins Zimmer. Ich legte mich ins Bett und es gab einen leisen Knall.
Dann lief das Wasser. Überrascht rief ich meine Hebamme an. Nein, zurück nach Karlsruhe könnte ich jetzt nicht mehr, sondern müsse ins nächste Krankenhaus. Zum Glück war das die Uni-Klinik Witten-Herdecke. Wir fuhren mitten in der Nacht durch den Wald dorthin. Eigentlich war ich fest auf eine Wassergeburt eingerichtet, das ging nun nicht. Ich bekam ein Bett. Dann warteten wir. Relativ rasch bekam ich die erste Wehe und dann immer mehr. Es waren sogenannte „wilde Wehen“, die unregelmäßig über mich rollten. Ich blieb liegen und wurde ziemlich laut. Eine Ärztin und eine Hebamme waren die ganze Zeit bei mir. Erst später erfuhr ich, dass er die Nabelschnur um den Hals hatte und Liegen deshalb angemessen war. Franz war sehr schnell da und wurde mir in die Arme gegeben. Ich erinnere mich, dass er lange Wimpern und Pünktchen auf der Nase hatte. Am Morgen reisten wir überraschten und glücklichen Eltern nach Hause.
Anderthalb Jahre später trug ich meine Tochter in mir. An einem frühen Abend bestand ich intuitiv darauf, dass wir ein Foto von meinem Bauch machen. Kurze Zeit später bekam ich die erste Wehe. Ich legte mich hin, las in einem Krimi, sah zwischen durch in den klaren Sternenhimmel und stoppte die Zeit. Schließlich waren die Abstände eng genug und dieses Mal fuhren wir tatsächlich in unsere Wunschklinik. Ich wurde zuerst an den Wehenschreiber geschlossen und die Formalien wurden aufgenommen. Mein Gefühl war eher, dass es schnell gehen würde, während die zuständige Hebamme abwiegelte. Wir bekamen das Zimmer für die Wassergeburt. Dort legte ich mich über einen Ball und summte in die Wehen. Die Hebamme verschwand. Mein Mann holte sie und ich meinte, es könnten schon Presswehen sein. Sie untersuchte mich zweifelnd, dann wurde sie schneller und ließ endlich das Wasser ins Geburtsbecken ein. Ich stieg ein und nach zwei Pressungen konnte ich mein Kind zwischen den Beinen spüren. Es war sehr schön, sie selbst entgegen zu nehmen! Nachdem Josefa bei mir getrunken und geschlafen hatte, fuhren wir heim. Ein paar Stunden später holten wir Franz von einer Freundin ab, der dann neugierig seine Schwester untersuchte!
Meine Jüngste kam 6 Jahre später zur Welt. Wir lebten inzwischen in Bonn, eine Wassergeburt war nur in einer nächsten Kleinstadt möglich, dafür konnte ich dieses Mal meine Hebamme mitnehmen. Alles war aufgeräumt und vorbereitet. Jetzt war Zeit für ruhige Momente, doch exakt da hatte Greta Lust zu kommen. Ich beugte mich abends im Kinderzimmer, um etwas aufzuheben und die Fruchtblase platzte. Freunde holten unsere Kinder ab. Wir warteten auf das Einsetzen der Wehen und schließlich fuhren wir los. Das Geburtsbecken war viel kleiner als erwartet. Es war gerade so möglich, tief genug im Wasser zu sein. Greta kam zwei Minuten nach Mitternacht auf die Welt. Meine Hebamme half mir bei der Nachgeburt, während Greta auf meinem Bauch lag und ihre ersten Schlucke Milch trank. Ein kleiner, kompletter, hübscher Mensch! Bei allen drei Geburten verdanke ich der Gegenwart meines Mannes, dass ich mich ganz auf die körperlichen Ereignisse konzentrieren konnte. Er passte auf, dass die Ärzte und Hebammen sich kümmerten, er füllte die Formulare auf, so dass ich mich ganz sicher fühlen durfte und blieb in der Nähe. Als unsere Kinder da waren, begrüßten wir sie gemeinsam und brachten sie zusammen zurück in unser Zuhause.