Die Erzählcafé-Aktion

zuhören | sich austauschen | voneinander lernen

Ein hilfreicher Umgang mit Geburtsschmerzen: Hypnobirthing

In den Interviews, die ich zum Thema Geburt geführe, höre ich immer wieder sehr Unterschiedliches. Eine Mutter erzählte mir von ihrem Gefühl der Überforderung durch die Schmerzen:  

„Es ist schrecklich, ich hab mich selber gar nicht mehr so wiedererkannt. Ich habe so rumgeschrieben. Ich schrei sonst nie so rum, auch wenn ich laut sein kann. Aber dieser Schmerz ist echt grenzwertig. Das ist eine totale Grenzerfahrung. So einen Schmerz hat man sonst nie. Ich hab bei jeder Geburt gefunden, das geht so nicht. Das tut so weh.“

Andere Mütter benannten, wie hilfreich und wichtig ihre innere Haltung und ihre Ressourcen waren:

„Ich hatte trotz aller Schmerzen eine sehr gute Geburt. Ich nutzte die zwei Tage, bis die Einleitung angeschlagen hatte, um mich geistig und mental vorzubereiten. Mir und dem Ungeborenen ging es in dieser Phase prima. Es gab keine Komplikationen. Deshalb konnte ich auch völlig ruhig die Wehen annehmen. Eine nach der anderen. Ich empfand es wie einen Marathonlauf oder ein 12-stündiges Ausdauertraining. Die eigene Einstellung spielt eine grosse Rolle, um mit den Schmerzen klarzukommen. Aber diese Ruhe und Gelassenheit kann man nicht nur selber machen, sie sind auch ein Geschenk von oben.

Eine Mutter, die sich mit Hypnobirthing vorbereitet hatte, beschrieb das Erleben des Geburtsschmerzes so:

" Die Geburt ist sehr schmerzhaft gewesen, aber es ist alles gut gegangen. Ich konnte mich in den Schmerz reingeben, so dass ich wie weggetreten war. Ich wollte vorher keine PDA und habe sie auch nicht gebraucht, obwohl es ein unvorstellbar heftiger Schmerz ist. Aber durch das Hypnobirthing hatte ich keine Angst davor. Ich habe gemerkt, dass es immer etwas weiter vorwärts geht . Und irgendwann habe ich gespürt, der Körper schafft das und ich muss einfach nur da durchgehen, durch die Situation durch und der Körper macht das von selbst.“